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Freitag, 7. Juni 2013

Manchmal benehmen sich meine Pferdchen sowas von daneben..... :-)

Oder stimmt das überhaupt? Okay, ich habe mir sehr charakterstarke Pferde herangezogen. Ich lass ihren ihren Willen, und sie dürfen auch nein sagen.

Manchmal aber muss ich sie auch mal überzeugen, dass ich ihr NEIN nicht gelten lassen kann. Das wiederum mache ich aber auch wieder sehr überlegt.

Letzhin waren wir zu dritt mit allen Pferden spazieren. Ausser der Pony (der ja wohl der Rasenturbomäher ist!) haben sich alle sehr ungezogen benommen. Princess zog ihre Führerin am Strick hinten nach, hmmm da ist ein feines Gräslein, oh dort noch ein viel besseres..... sie hatte mehr oder weniger eine unwichtige Funktion so am Ende des Strickes. Ich schaute zu und gab diesen und jenen Typ und schwupp, hing ich mehr oder weniger unwichtig an Jans Strick.

Wir tauschten die Pferde und Jan machte weiter. Princess wurde folgsamer bis ich wieder mich mehr auf Jan konzentrierte und dann ging das wieder los!

Einzig Jimmy liess sich nicht so aus der Ruhe bringen. Er liebt es zu arbeiten und er durfte mit seiner Freundin am Langzügel laufen hihihi.

Gut, echt ungezogene Pferde nicht? Denen sollte man mal Manieren beibringen nicht?

Gestern ging ich mit Jan ausreiten. Ich gehe immer erst eine ziemliche Strecke mit ihm damit ich alles sehe, wie er läuft, ob er verspannt ist, ob er gut drauf ist usw. Es hat s auch schon gegeben, dass ich alles gelaufen bin, weil er einfach Mühe hatte irgendwie. Und wenn ich verspannt bin, setze ich mich auch nicht auf ihn!

Wenn ich so neben ihm gehe baut sich eine Verbindung auf zwischen uns. Ich bemerke dann sofort, auch wenn er nur schon den Gedanken fasst, zum fressen! Es sind klitzekleine Bewegungen. Es ist dann fast so, dass ich in seine Welt eintauche.

Die Welt des Fluchttieres. Ich nehme die kleinste Bewegung wahr. Merke aber auch sofort, wenn etwas im Wald ist, oder irgendwas Jan erschrecken könnte. Er hat mich gestern nicht einmal zum Gras geschleift!

Als ich mich auf ihn setzte ging es weiter so. Ich war in seiner Welt und spürte genau, wie ich mit meinem Sitz seine Bewegungen verbesserte oder aber auch verschlechterte. Ich merkte, wie sensibel er auf eine falsche Belastung, oder Verspannung meinerseits reagierte.

Wiederum spürte ich, wie ich sofort auf eine Verspannung oder Schiefe von ihm reagierte! Es war so toll. Ich sah die Natur, konnte mich psychisch entspannen und trotzdem fühlte ich jede Regung und alles fing an automatisch zu reagieren. Wir waren richtig miteinander verbunden. Bald fing Jan an immer kraftvoller zu gehen. Ich fing an zu spüren wo welcher Fuss hintritt und konnte das beim nächsten Tritt korrigieren. Diese Momente sind so schön, da schiessen mir regelmässig die Tränen in die Augen!

Und immer, wenn ich diese Verbindung mit meinen Tieren nicht aufbauen kann, dann bleib ich am Boden, oder lass es ganz sein!

Und genau da liegt das Problem! Ich sehe viele Reiter die während dem Ausritt miteinander plappern und reden. Damit sind sie aber nicht bei ihren Tieren. Sie sitzen schief drauf, und die Pferde laufen schlecht. Man reisst dann mal am Zügel, oder zieht die Notbremse, weil das Pferd dann mal nicht anhalten will usw.

Wenn man nicht in Gedanken mit seinem Pferd ist, dann kann man auch nicht ein Führer sein. Man kann dem Pferd auch nicht böse sein, wenn es dann eigene Ideen entwickelt, wie es diesen Spaziergang gestallten möchte, denn es fühlt sich ohne Führer. Und ein Führer ist nicht, der der Gewalt anwendet. Ein Führer ist einer, dem es sich zu folgen lohnt....

Zudem habe ich ja schon viele Pferde erlebt, die immer wieder gefressen haben. Sie wurden ziemlich hart und konsequent bestraft. Aber es hat über Jahre praktisch nichts gebracht. Sie sind einfach schneller geworden! Schwups, Kopf runter einen riesigen Grashaufen ins Maul gestopft, dann sofort losgesprungen, bevor überhaupt die Gerte ihren Hintern getroffen hat. Aber überall war mangelnde Konzentration vom Reiter.

Jetzt werden viele sagen, ich möchte doch meinen Ausritt geniessen, und mich nicht andauernd konzentrieren. Klar, das ist wichtig! Aber es ist auch nicht diese Konzentration, wie wir sie haben müssen, wenn wir eine Rechnungsaufgabe lösen müssen. Nein, es ist eben diese Verbindung und Wachsamkeit wo wir trotzdem entspannen können und die Natur geniessen!

Es ist dieses eintauchen in die Welt des Pferdes. Und genau in diesem Moment akzeptiert es auch, dass wir auf seinem Rücken sitzen, denn es vertraut uns, dass wir seine Signale erkennen, wenn es aus irgend einem Grunde, unser Gewicht nicht mehr tragen möchte! Und dann? Dann steige ich ab und gehe neben meinem Pferd weiter! Denn das was ich ja von meinem Pferd erwarte, das erwarte ich auch von mir! Trainiert sein :-)) Beim Bergtraining laufe ich neben meinem Pferd und sitze nicht auf ihm!

Leider läuft das in der grossen Reiterwelt meistens nicht so. Es wird sich sogar noch lustig gemacht, über die Signale die einem ein Pferd verzweifelt gibt.... Und Menschen wie ich, werden belächelt, oder beschimpft. Aber ich lächle zurück, denn diesen Menschen bleibt diese wunderbare Tür zu ihrem Pferd verschlossen!

Und übrigens, als ein Bauer mit seinem Traktor anhielt, um ein paar Worte mit mir zu wechseln, was macht da Jan? Er ging ins Kompliment und frass..........

Danke Jan, dass es dich gibt!!



Und natürlich auch danke an Jimmy und Princess.


1 Kommentar:

  1. hihi jaaa der jimmy liebt es am langzügel und ich auch! der wollte gar nicht mehr aufhören zu traben. so witzig, wie er da einmal das fudi lüpfte *grins!!*

    aber lustig war, dass die pferde immer nur bei mir oder bei meiner freundin frassen, sobald du sie in der hand hattest, hörten sie damit sofort auf! und jan hat bei meiner freundin die ganze palette der trickkiste ausgepackt *gröhl* sie fands zwar nicht so witzig hihi, aber ich liebe deine charakterpferde.

    es stimmt schon, dass man zu zweit viiieeel weniger konzentriert ist. das merk ich selbst auch.

    was du zum schluss anspruchst ist klar. wer über sein "störrisches, gähnendes" pferd lacht, hat nichts begriffen und wird wohl niemals eine gute verbindung aufbauen können. arme pferde, die solche leute herumtragen müssen.

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