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Dienstag, 25. September 2012

Ein ganz toller Ausritt

Letzten Sonntag ging ich mit Jan ausreiten. Ich fand im Stall noch ein Paar Boa Hufschuhe und zog sie im vorne an. Da ich zum ausreiten nur noch mit LG oder gar mit Knoti gehe, dachte ich mir, ich möchte ml das Ledernasenband mit so einer Gelunterlage polstern.

Ich bin da immer wieder belächelt worden, alles abzupolstern, aber für mich macht das Sinn, denn ich möchte mit meinen Tieren nicht so arbeiten, das ist unangenehm, also mach ich es nicht, sondern wenn sie was richtig machen, loben was das Zeug hält!

Seit ich über positive Verstärkung ein Notfallstopwort erfolgreich bei Jan installiert habe, und wo ich ihn erfolgreich mal stoppen konnte, als er mir abgewetzt ist, bin ich überzeugt davon!

Meinen Fellsattel hab ich noch umgepolstert. Jans Rücken wird ja immer runder (im positiven Sinn, weil Muskeln wachsen :-)) und ich habe nicht das breiteste Becken. Viele Reiter kreiden den baumlosen Sättel an, dass sie einem breit hinsetzen. Das stimmt auch, grad bei breiten, runden Pferderücken. Aber ich denke, das Problem könnte man mit dementsprechender Polsterung beheben, indem man die Polsterung auf der Sitzfläche schmaler macht, wo Hüftgelenk und Beine sind.

So ist ja auch ein Sattel ausgeschnitten, darum spreizt es einem die Beine dann nicht so. Aber auf das werde ich in meinem Fellsattel Beitrag zurückkommen!

Auf alle Fälle hat er sich schön ans gepolsterte Nasenband gedehnt und das als angenehm empfunden, denn er braucht einfach noch die Unterstützung zur Selbsthaltung. Ich fühlte dann auch in der federnden Zügelverbindung das schön nach vorne fussende Hinterbein!

Und dass Jan auch meist locker aus der Schulter mit den Vorderbeinen nach vorne fusste dank den gepolsterten Hufschuhen. Mir wurde so bewusst wie wichtig eine gute, sinnvolle Hufbearbeitung ist, damit die Balance erhalten bleibt. Meine Güte, das fängt im Huf an und geht weiter durch den ganzen Körper. Ich bin gespannt, wie er geht, wenn die Wölbung besser wird in den Vorderhufen.

Auf alle Fälle werde ich ihn auch im Sandviereck momentan nur mit Hufschuhen longieren. Ohh, es ist so spannend, und es ist wahnsinnig wie Jan mittlerweile mit mir spricht, und mir ohne Worte ganz klar aufzeigen kann, was gut ist und was nicht.

Mittlerweile konnte ich ihm nur über positive Verstärkung mitteilen, dass es ihm besser geht im v/a mich zu tragen, und dass es ihm dann wohler ist. Er macht es jetzt mit kleinen Ermunterungen obwohl es für ihn anstrengender ist, und ich gehe den Kompromiss ein, wenn er nicht mehr mag, steig ich sofort ab, und wir machen Pause, denn mir tut es zwischendurch auch gut einfach zu laufen.....dann können wir jede Menge Unfug anstellen.


Aus obigem Bild sieht man das abgepolsterte Nasenband.







Das ist unsere Galoppstrecke....



Hinter den Bäumen ist die Aare und weiter hinten sieht man einen Teil von unseren schönen Bergen..

Immer wenn er so guckt, meint er: Gudi?? 










Rechts von Jan ist das sogenannte Erlenwäldli. Es ist eine natürliche Barriere für die starke Bise, die bei uns sehr viel bläst.







Blick ins Haslital auf dem Nach-
hauseweg. Leider im Gegenlicht aufgenommen..



Danke Jan, für den wunderschönen Ausritt!

Meine Videos

Mein Friese
http://www.myvideo.ch/watch/7995397

Ponyschlittenfahrt

Meine ersten Ratten

Rattenpack

Für ein Pony, dass vorher jedes Kind runtergeworfen hat...

Freche Ziege..

Jan

Pony tanzt

Das waren alles Videos von 2009

Jetzt kommen die neueren:

Im April 2011 als Jans Blockaden langsam anfingen sich zu lösen

Freiarbeit mit Jan

Blödeln

Babettes Longenkurs 2011


Hier hat mich Jan das erste Mal mit halben Tritten beschenkt, nach dem ersten Longenkurs..

Jimmy Freiarbeit

Jimmy Longenarbeit

Longenarbeit auf der Weide Anfangs 2012

Longenkurs2012
Da bin ich schon einbisschen stolz wie ich meinen Sitz verbessern konnte, ohne fremde Hilfe!

http://youtu.be/X0mwj9uOPkQ




Sonntag, 23. September 2012

Hufe bearbeiten und die Trachtenlandung

Ich bearbeite die Hufe meiner Pferde selber. Es entstand erstmal aus einer Not, weil ich von Hufpflegern sowas von geprellt wurde.

Mittlerweile lasse ich niemanden sonst mehr an die Hufe meiner Pferde.

Auf alle Fälle habe ich so quasi alles durch, was die verschiedenen Methoden angeht und mir meine eigene Meinung gebildet. Denn wir bearbeiten ja Hufe und keine Methoden.

Ich fing an mit Birnath, wo praktisch alles nur mit Krankheit und falsch und schwierig usw. Beantwortet wird. sehr kompliziert beschrieben. Es brachte auch nicht den gewünschten Erfolg.

Dann stiess ich auf die Pro Barhuf Seite von Tina Gottwald und die war sehr gut, denn sie bearbeitet die Hufe nicht nach einer Methode sondern nach den Naturgegebenheiten des Hufes.

Ich fand dann irgendwann noch eine super Seite über die Bearbeitung mit der Mustangroll, die mich dann wirklich überzeugte. Es war einfach beschrieben und ermuntert einem auch, selber die Hufe zu feilen, was ich persönlich sehr gut finde.

Ich bin bei beiden dran die Hufe so zu bearbeiten, und schon schnell zeichnete sich ein Erfolg ab. bei Jimmy ging das weiter, und bei Jan ist mir aufgefallen, dass er in letzter Zeit wieder Vorhand lastiger wurde! Was war denn das jetzt?? Brustkasten hebt er auch nicht so an, wie es sein sollte....

Auch viel mir auf, dass er so auf dem Schotter vorsichtig ging. Ich dachte mir, ich hätte wohl den Tragrand bisschen zukurz geraspelt und zog ihm Schuhe an. Es ging aber nur wenig besser!

Ich fing mir an Sorgen zu machen... Gestern ging ich mit meinem Hund und Jan spazieren. Ich wollte mit ihnen zum Wasserfall, denn die beiden lieben Wasser... Ich zog meine leichten Turnschuhe an, aber mein Inneres meinte, ich solle die Wanderschuhe anziehen. Jan und Wasser....

Ich war aber zu faul, noch in den Keller zu gehen.

Am Wasser angekommen, ging Jan schnurstracks hinein und scharrte! dann sah er am anderen Ufer Gras! Er meinte, hopp Mutter komm ans andere Ufer und schon flog ich hinterher!!!! 

Naja, ich ging dann mit nassen Füssen und Schuhen weiter.......

Ich betrachtete,wie Jan lief und stellte fest, dass er entweder plan oder mit der Zehe erst auffusste! 
Hinten macht er schöne Trachtenlandung. 

Was war wohl die Ursache?? Er federte auch kaum ab vorne sondern wenn man genau hinschaute sah man, wie er vorsichtig auffusste!! Es war minim und ich sehe viele Pferde so laufen, aber es ist NICHT gut so!!

Hinten schwang er die Hufe schön nach vorne, aber die Bewegung blieb vorne stecken und das nahm mir fast den Atem.

Zuhause angekommen versuchte ich der Sache auf den Grund zu kommen, packte mein I Pad und suchte was zum Thema Trachtenlandung. das abrollen über die Trachten!

Ironischerweise wurde ich auf die Seite verwiesen, die ich eigentlich brauche zum Hufe bearbeiten!

Verbogene Wände war das Schlüsselwort. Ich dachte mir, mann das bin ich doch am korrigieren...

Ging in den Stall und schaute nach. Mich traf der Schlag! Tatsächlich war die Zehe nach aussen gependelt und ich hab das zuwenig kontrolliert, weill ich vor lauter Zucchettis, Aepfel, Weidepflege usw. Einfach zuwenig geschaut habe, denn beim Friesen muss man halt noch die Haare raufhalten, damit man genau sieht, wie der Huf runterwächst!!!

Eine riesige Mistgabel für mich maaaann!

Also mit Strumpf Haare rauf und Wand begradigt. Einen drittel der Hufwand, von unten gesehen, hab ich begradigt und an der Zehe die Mustangroll gemacht. Beide Seiten hab ich bearbeitet. Dann musste Jan über Schotter gehen auf Sand und ich beobachtete alles ganz genau. Dooch es wurde besser, aber er fusste immernoch nicht gut auf!

Ich schaute mir mir die Hufe nochmal an und stellte noch eine minime Verbiegung der Zehenwand fest. Marjorie schrieb auf ihrer Seite, dass schon die minimste Verbiegung schuld sein kann. Hmm, ich dachte erst, da übertreibt sie ein bisschen, aber eine innere Stimme meinte, feile und denke nicht!

Alles ganz exakt und penibel ausgemerzt, nahm Jan und lies ihn laufen....Da! Da war sie!! Die Trachtenlandung. Erst war es ganz minim, aber als er merkte, dass es nicht mehr ziebte, ging er immer besser und er fusste auch auf dem Schotter erst mit der Trachte auf! Toll, jetzt bin ich dann gespannt, wenn ich reite, ob man auch einen Unterschied merkt! Also, ich denke doch!!

Also, eigentlich ist es einfach nachzuvollziehen was da passiert bei verbogenen Wänden. Jeder hat sich schon den Nagel umgebogen. Das tut saumässig weg!

Bei verbogenen Wänden gibt es einen permanenten Zug auf die weisse Linie (und die ist nicht weiss, wie viele meinen, sondern grau, braun auch Plättchenschicht genannt, die "weisse" Linie ist die unpigmentierte Linie, die vor der Plättchenschicht kommt), der Verbindung des Horns zum lebenden Teil des Hufens. Das schmerzt.....

Zudem ist dann bei einer verbogenen Zehe der Abrollpunkt weiter vorne und somit würde das Pferd den Huf zuwenig schnell vom Boden weg bringen, wenn es zuerst mit der Trachte zu Boden kommt!

Und wohl bemerkt: Jans verbogene Zehe war minim, und doch mit solcher Auswirkung! Meine Güte, wie müssen sichtbar verbogene Hufe schmerzen.....

www.arianereaves.de/hufindex.html 

weiteres folgt.....

Eigentlich wollte ich ja diesen Beitrag einäschern, aber gestern hab ich ihn wieder nach vorne geholt, weil es einfach so ist, wies ist.... zum Thema Huf gibt es soviel Meinungen, Ansichten und Methoden, dass ich mich in den letzten Jahren fast hintersinnt habe!

Ich habe auch diese Methoden ausprobiert, habe sehr viele Hufe gesehen, die nach verschiedenen Methoden bearbeitet werden, und wie sich die verschiedenen Hufexperten sich untereinander zerfleischen! Wenn man da zwischen den Fronten steht, als Pferdebesitzer, weiss man bald nicht mehr wo einem der Kopf steht! Und aufpassen, wenn man sich äussert, kann es gut passieren, dass einem der Kopf abgerissen wird.....

Was ich persönlich aus meinen Erfahrungen sagen muss, hat keine Hufbearbeitung wirklich den Erfolg gebracht, den sie versprochen hat.

Seit ich aber so bearbeite, wie es im oben genannten Link erklärt wird, und weiteren Links, stellt sich langsam ein Erfolg ein. Bis auf die Sommermonate, wo ich zuwenig auf die verbogenen Wände achtete.

Alle Hufwände wachsen gerade runter, Sohle fängt an sich nach innen zu wölben und seit ich die Eckstreben nicht mehr zurückschneide, wachsen sie auch praktisch nicht mehr!! Auch die haben nämlich eine Stützfunktion.

Nur hab ich leider den Fehler gemacht, dass ich den Tragrand bei Jans Vorderhufen zustark zurück gefeilt habe. Da doch seine Sohlen noch nicht so gewölbt sind vorne, geht er natürlich jetzt fühliger auf unseren scharfen Schottersteinen!! 

Schande über mein Haupt! Es kann nicht sein, dass ein Pferd nach der Bearbeitung schlechter läuft als vorher!!!!!

Nun gut, beim gestrigen Ausritt musste ich wiederum feststellen, dass eine noch nicht so stark gewölbte Sohle weniger schmerzt, als verbogene Wände! Ich packte Jans Füsse in meine Boa Horse Boots, die ich mal in Ricardo ersteigert hab und dann gings ab über Stock und Stein!

Die Füsse waren gepolstert und er ging sehr schön. Jetzt konnte ich ihn gut unterstützen in seiner Problematik, dass er den Brustkasten zuwenig anhebt, und somit ist ja auch die Stossdämpfung gehindert, die die Schläge auf die Vorderbeine absorbiert!

Darum sind korrekt bearbeitete Vorderhufe so wichtig, denn nur richtiges auffassen setzt die Stossdämpfung in Kraft.


Das Pferd ist ein Zehengänger. Es läuft auf seinen Zehenspitzen! Siehe Anhang Anatomie. Das sagt aber alles zum Zehengänger und hat nichts mit dem auffussen zutun.

Das Kron- und Hufbeingelenk sind Scharniergelenke, wie auch das Fesselbeingelenk. Sie lassen nur Auf- und Abwärtsbewegungen zu wie unsere Zehen und Finger auch. Die sind aber in eine Richtung sehr gut beweglich.

Die Behauptung, wenn ein Pferd mit der Trachte zuerst den Boden berührt entsteht eine enorme physikalische Einwirkung auf die tiefe Beugesehne des Strahl- und Hufbein, stimmt absolut nicht!


Dazu das Hochgeschwindigkeitsvideo von Dr. Tina Gottwald.


Man sieht das Pferd im Trab. Ihr werdet ganz sicher die leichte Trachtenfussung der Vorderhufe erkennen oder? Also, das Bein ist ganz gerade nach vorne gestreckt in dem Moment wo die Trachte erst den Boden berührt. Sieht man da eine Ueberstreckung der tiefen Beugesehne? Erst wenn der Huf plan aufsetzt, kommt der natürliche Stossdämpfer zum Zug. Die Fesseln senken sich, sprich das Fesselgelenk beugt sich mehr durch.  Ein gesundes Pferd schwingt aus einer lockeren, freien Schulter das Vorderbein nach vorne. Der Stoss und Druck auf die tiefe Beugesehne wird dann noch vom Brustkasten abgefangen, aber dazu später.

Wieso ist gerade der hintere Teil des Hufes so gepolstert? Mit Strahlkissen, Hufknorpel? Wieso dehnt sich ausgerechnet der hintere Teil mehr aus beim natürlichen Huf-mechanismus? Weil es mit der Zehe zuerst auffusst, oder platsch, den Huf ganz auf den Boden knallt?

Vielmals wird begründet, warum der hintere Teil des Hufes so gepolstert ist damit, dass beim Belasten der Gliedmasse durch das Absenken der Fessel (was auch zur natürlichen Stossdämpfung gehört) mehr der hintere Teil, sprich Trachtenbereich belastet ist.

Jetzt stell ich mir aber die Frage, wenn der hintere Teil nur wegen dem so gepolstert ist, warum ist dann der vordere Teil des Hufes nicht so gut gepolstert, wenn doch das Pferd mit dem ganzen Huf platt auf dem Boden landet, oder wie sogar auch behauptet wird, auf der Zehe landet??? Denn zuerst gibt es mindestens so einen Schlag auf die Gliedmassen beim ersten auffassen, der wird nicht aufgefangen von einer gepolsterten Hufstruktur, und der hintere Teil ist dann so stark gepolstert? Ist die Natur den so oberflächlich?

Hier sieht man den Hufmechanismus, der vorallem im hintern Bereich des Hufes stattfindet. Ich finde leider das Video nicht mehr, wo man von unten die Ausdehnung vom Huf sieht! Da wird es deutlich, wie der hintere Teil sich mehr ausdehnt.


Jetzt kommt  noch dazu, dass die Stossdämpfung nicht nur im Huf und Fesselgelenk stattfindet, sondern wenn sich die Fessel senkt, fängt als weiteres der Brustkasten den Stoss ab indem er nach unten absinkt.

Die Schulterblätter sind mit sehnigen Verbindungen am Brustkorb angemacht. Das ermöglicht dem Pferd den Brustkasten zu erheben oder absenken. Darum entspricht es durchaus, dass ein Pferd nach guter Arbeit 1, 2 cm wächst. Denn es wird der Brustkasten angehoben, der sogenannte positive Spannungsbogen, Rücken aufwölben usw. :-)

So ziemlich alles was auf vier Beinen geht, hat kein Schlüsselbein. Zum Glück! Was passiert bei uns, wenn wir nach vorne fliegen und uns mit den Händen aufstützen?? Wir brechen uns vielfach das Schlüsselbein, denn dieses verbindet den Brustkasten mit der Schulter. Jetzt ist es überflüssig zu erklären, warum die Vierbeiner kein Schlüsselbein haben..autsch...

Schauen wir mal das laufen bei uns an. (da bekam ich auch den Vorwurf, dass man das nicht vergleichen könne) Wir kommen auch zuerst mit der Ferse zu Boden. Jetzt darf man das natürlich nicht unbedingt mit einem Menschen in gepolsterten Turnschuhen, oder mit diesen extrem runden Sohlen ausgestatteten Schuhen vergleichen (aber warum entwickelt der Mensch immer mehr so Schuhe? Weil er gemerkt hat dass das abrollen völlig unnatürlich und schädlich ist?)

Gut, wir vergleichen es eher mit diesen Menschen, die noch barfuss über Steine, Dornen und sonstiges gehen, mit noch einem Krug auf dem Kopf. Bei den Massai beobachtete ich fasziniert, wie die über alles gehen konnten! Sie rollten auch ab. Nie so stark wie mit einem Turnschuh, aber da war ne Trachtenfussung hihihi.

Wenn wir stürzen, rollen wir uns auch instinktiv ab um den Aufprall auf eine möglichst grosse Fläche zu verteilen. Wir haben dann wohl Schürfungen und Prellungen, aber keine Brüche, Platzwunden usw. Okay, es kann es trotzdem geben....

Und beim Hund verhält es sich auch so, er platscht auch nicht voll auf die Pfote. Pferd, Mensch hin oder her...die physikalischen Gesetze herrschen überall ähnlich....

Diese Trachtenfussung hat nichts mit einem deutlichen Trachtengang zu tun, wie es z.B. bei Rehe oder sonstigem entsteht. Das ist krankhaft, und hat nichts aber auch gar nichts mit der natürlichen leichten Trachtenfussung zu tun!

Jedes gesunde Pferd in Gefangenschaft oder in der Natur hat eine leichte, manchmal kaum sichtbare Trachtenfussung! Da bin ich mir mittlerweile sicher. Wenn nicht, ist es nicht gut bearbeitet...nicht hauen jetzt.....

Uebrigens beobachtet man diese Trachtenfussung beim abwärts gehen deutlicher.


Hier ist noch eins mit Hufschuhen


Leider fand ich nur eins im Schritt, auch mit Hufschuhen


Was ich feststelle, dass mit Hufschuhen die Trachtenfussung deutlicher zusehen ist! Fiel mir gestern bei Jan auch auf! Jetzt möcht ich natürlich beobachten ob es sich ähnlich wie beim Menschen verhält. Wenn ich barfuss gehe, lande ich auch weniger deutlich mit dem Fersen, als wenn ich mit Turnschuhen unterwegs bin :-)

Ich möchte hier noch was hinzufügen! Alles Geschriebene entsteht aus meiner zig jährigen Beobachtungen, Verzweiflungen, weil jeder wieder etwas anderes behauptet, und alles sooo einleuchtend ist, Irrwegen und zig Stunden am Compi, mit vergleichen von Berichten, Erfahrungsberichten, Behauptungen, lesen von verschiedenen Methoden usw.

Also wenn jemand weitere Beobachtungen hat, wenn auch gegenteilige, oder Fragen, Kritik, alles ist nur erwünscht, solange mir nicht der Kopf abgerissen wird, denn den brauch ich noch, damit ich noch unbequemer werde *grins*



Also immer her mit euren Ideen, denn mir geht es nicht drum die einen zu entkräftigen und die anderen hoch zugeben. Mir geht es einzig darum wie kann ich die Hufe meiner Pferde bearbeiten, dass ich sie möglichst gesund durch ihr Leben kriege und unterstützen kann, dass alle ihre natürlichen Stossdämpfer weiterhin gut funktionieren! Für mich besteht kein Eigennutz im Vordergrund sondern die Gesundheit meiner Pferde.

Und das sollten eigentlich auch die Fachleute, denn wir bearbeiten keine Methoden sondern  die Hufe von Lebewesen.

Ich überwinde mich jetzt noch ein Jan Huffoto einzustellen:




Die oberen zwei sind von Jans Vorderhuf. Beim ersten sieht man schön, wie sich die Sohle anfängt zu wölben, aber man sieht auch, dass noch ein Teil der Sohlen das Gewicht aufnehmen muss, und das läst ihn noch fühlig laufen auf Schotter. Auf dem zweiten Foto sieht man noch deutlich, wie die weisse Linie noch gezerrt ist von den hebelnden Wänden. Man sieht das an der Furche, die deutlich Sohle und Tragrand trennt! Beim Mustanghuf ist da nichts zu sehen (Übrigens sind Mustang verwilderte Hauspferde! Um wieder darauf zurück zu kommen, ich habe Hauspferde und keine Wildpferde, also muss ich die Hufe anders bearbeiten ;-))

Es muss noch zirka 3 bis 4 cm runter wachsen, und das geht halt noch 3 bis 4 Monate, aber dann hab ich ein weiteren Beweis. Wenn dann die weisse Linie nicht mehr gezerrt ist unterstützt das weiter meine Behauptungen.

Das letzte ist von einem Wildpferd. Man beachte, dass der Strahl ausgetrocknet ist, da es sich ja um ein Kadaverhuf handelt. Man sieht hier die Sohlenwölbung ganz schön. Es hat keinen Tragrandüberstand, wie vielfach künstlich in die Sohle geschnitzt wird, sondern ist die Sohle so wunderschön gewölbt, dass diese den Boden einfach nicht mehr gross berührt, und das Hufbein ist genügend weit vom Boden weg

Man sieht auch noch schön, die umpigmentierte Linie, die da weiss erscheint. Das ist eben NICHT die weisse Linie. Diese befindet sich hinter dieser Linie und wird fast nicht mehr belastet. Zudem erkennt man auch diese natürliche Mustangroll im vorderen Drittel des Hufes.

Ich werde noch bessere Fotos von Jans und auch Jimmys Hufen machen, und dann kann man hier verfolgen, wie sich alles entwickelt, und vielleicht bin ich auf dem richtigen Weg...

Meine Bearbeitung ist:

Nichts, aber auch gar nichts an der Sohle machen, höchstens Fransen am Strahl wegschneiden, Eckstreben im hinteren Teil ganz wenig schneiden, im vorderen Teil sein lassen, hebelnde Hufwände ausschalten und Mustangroll anbringen.

Die hinteren Hufe zeigen eine schöne Wölbung.

Uebrigens die sogenannten Fesselträgerschäden auch Sehnenscheidenentzündungen kommen meistens von Pferden, die nicht über den Rücken gehen und verspannt sind. Stossdämpfer sind ausser Gefecht gesetzt und die Schläge kommen ungebremst auf die unteren Gliedmassen.

Dazu ehr empfehlenswert die DVD von Dr. Heuschmann.

Ich habe noch eine interessante, wie sehr plausible Erklärung gefunden, die gegen plane und Zehenlandung spricht:


unter Laufverhalten gucken.

3. Oktober 2012

Gestern, beim Hufe auskratzen viel mir bei Jan auf, dass sogar am rechten Vorderhuf die Sohle sich stetig mehr wölbt, und bei beiden Hufen sich sogar vorne die Hornschwiele entwickelt, die das Hufbein schützt! Da einfach noch vorallem am rechten Vorderhuf seitlich das Sohlenhorn noch mitträgt, geht er auf Schotter vorsichtig. Sobald er aber auf der Wiese ist, schwingt seine Schulter frei nach vorne! Es ist herrlich zu beobachten, wie sich alles langsam verändert.

In zwei drei Monaten ist der Rest der verbogenen Wände runter gewachsen und dann sehe ich das endgültige Resultat!

Was mir noch in den Sinn gekommen ist, dass Jan sich früher, also ca. vor einem Jahr, als ich noch die Hufe anders bearbeitet habe, hat er sich selber eine Mustangroll angelaufen! Ich habe leider bis jetzt keine Fotos gefunden und weiss auch nicht, ob welche überhaupt existieren, schaaade!

Sie war nicht so breit über die Zehe, weil wir hier ja vorderhand ebenes Gelände haben. Aber was ganz interessant war, und da kann ich mich noch ganz genau erinnern:

Er lief die Zehe genau bis zur unpigmentierten Waterline ab, die viele fälschlich als weisse Linie bezeichne, weil sie effektiv schneeweiss ist. Aber die wirkliche weisse Linie ist dahinter, zwischen der Waterline und der Sohle.

Also, was ist daran falsch, wenn er durch natürliches Ablaufen die Zehe so rundet? Und eben genau darum, weil unsere Hauspferde in der Regel viel weniger Bewegung haben auf viel weniger verschiedenen Unterlagen, müssen wir da ja auch nachhelfen mit der Bearbeitung.

Hufbearbeitung fängt nicht beim Huf an und hört beim Huf auf. Wenn das Huf nicht ausballanceiert ist, wirkt sich das auf den ganzen Bewegungsapparat aus, bis zum reiten.

Wenn man das nicht als Ganzes betrachtet, kommt man nie weiter. Jans Hufe sind immer ausbalancierter. Dadrüber werde ich noch ausführlicher schreiben.

Immer wieder wird eine Methode als schlecht oder gut bezeichnet. Das stimmt so nicht immer, denn meistens liegt es an der Umsetzung. Genauso wie wenn man nach Birnat einfach einen künstlichen Tragrand aus der Sohle schnitzt, hat diese Methode nicht richtig verstanden, wie auch wenn er meint, dass die Mustangroll nur aus dem Zehen kürzen besteht.

Es gibt vorallem über die Mustangroll sehr gute, tiefgehende Literatur wo einem alles erklärt und aufgezeigt wird. Mit Bilderfolgen usw. Man muss sich einfach die Zeit nehmen, lesen, sein Pferd beobachten, und dann die Bearbeitung dem jeweiligen Pferd anpassen.

Auch wird immer wieder laut, ein Laie weiss nicht soviel über Hufe, nur der Profi ist kompetent usw.

Laie ist jemand, der nichts weiss über das Ganze. Ein Profi ist jemand, der sich sehr interessiert über lange Zeit mit einem Thema intensiv befasst und Erfahrungen gesammelt hat.

Scharlatane gibt es überall und das Traurige ist manchmal dass diejenigen die am wenigsten davon verstehen, am lautesten ausrufen was falsch läuft....... Anstatt sich mal mit der Materie selber auseinander zu setzen.

Endlich habe ich den Link wieder gefunden! Da wird sehr schön erklärt, was es mit dem Sohlen schnitzen und künstlichen Tragrand schneiden, auf sich hat mit Bildern:




Dienstag, 11. September 2012

Jimmy der Streber.....

Es erstaunt mich immer wieder wie unterschiedlich Jimmy und Jan sind!!!

Jan ist eher minimalistisch veranlagt, und Jimmy ist übereifrig. Gestern war Jimmy dran. So habe ich Jimmy geputzt, Kappzaum angezogen und wir sind auf die Weide, wo ich mit Dualgassen und Pylonen sichtbare hIlfen in Form eines Quadrats geschaffen habe, um Jimmy zu vermitteln, dass er auf dem Zirkel die innere Schulter anheben sollte. Vorallem im Galopp.




Ich bin leider nicht der geborene Fotograf, aber so sah es in etwa aus. so müssen sie sich immer wieder konzentrieren richtig einzufädeln, und wenn sie auf die innere Schulter fallen, wird es quittiert, dass sie über die Gassen treten oder die Pylonen wegtreten, weil sie den Zirkel dann ungewollt verkleinern. Somit macht es dann für sie mehr Sinn spurig im Zirkel zu laufen und die innere Schulter anzuheben wenn man es ihnen so optisch vermitteln kann.

Sie realisieren sehr schnell, dass dies nicht erwünscht ist, und geben sich Mühe. So kann man ihnen auch besser erklären, was man eigentlich gerne üben möchte mit ihnen.

Also, Jimmy kam schon ganz gespannt mit mir auf die Weide und wartete darauf, was ich ihm zeigen möchte.

Ah, gut, durch diese komischen Gassen und Hütchen soll ich? Nichts einfacher als das.... er lief los. Zwischendurch schaute er zu mir und wollte mich was anzänkeln, und polter flog eine Pylone...

Hmmm, doch nicht ganz sooo einfach.... Er lernte sehr schnell, sich auf seine Spur zu konzentrieren und nicht dauernd mich mit seinen Vorschlägen zu bequatschen *grins*

Aaalso weiter gings im Trab, nachdem wir im Schritt beide Seiten geübt haben! Natürlich haben wir die Dehnübungen nicht vergessen! Schönes übertreten im Schritt dehnt wunderschön verspannte Muskeln ;-))

Also weiter im Trab. Jimmy hat es ja drauf sowas von entspannt zu traben, das entspannt mich vom zuschauen so dermassen, dass ich manchmal fast vergesse, dass wir ja noch anderes machen wollen, und einfach so neben ihm hergehe....

Da merkte ich sehr schön, wie er selbstständig! sich korrigierte, wenn er auf die innere Schulter kippte. Denn es fiel ihm ja schwerer wieder in die nächste Gasse sich einzufädeln wenn er kippte, und somit bog er sich spätestens wieder bevor er in die Gasse fädelte. Hach, das war ein Gefühl Jimmy so zuzusehen, wie er denkte und sich korrigierte. Natürlich lobte ich ihn viel und er bekam auch Gudis. Wenn er dann bremste, brummelte er immer und schaute ganz stolz.

So jetzt kam der Galopp! Da ja Jimmy nicht umsonst "Jimmy der Rennpony" heisst, war ich natürlich überzeugt, die Pylonen zumindest in allen Himmelsrichtungen wieder zusammenlesen konnte......

Also, gaaalopp Jimmy.... Zisch und wech... er hat die Angewohnheit, wenn er aufgelegt ist, den Kopf hin und her zu schlagen. Einmal nach links und einmal nach rechts. Mich würd es umhauen, aber er kann das. Tja, es kam dann wie es sollte..

Er trat auf eine Gasse, huch, was ist das? Waaahh die Pylone, noch im letzten Moment ausgewichen, uff ui, die flog aber weit..... hmmm, ich muss besser schauen... ohhhh, die Gasse erwisch ich nicht mehr, na gehen wir innen rum...ou, die Pylone, da sollte ich doch aussen rum.. okay, die erste ist geflogen, aber die restlichen 5 habe ich stehen gelassen...

Ich war da eher Zuschauer und ich konnte mich fast nicht mehr auf den Beinen halten vor lachen, wie der kleine Streber sooooviele neue Erkenntnisse bekam und vor lauter Mitleid parierte ich ihn in den Trab und wollte ihn in den Schritt bekommen.

Aber ich hatte die Rechnung ohne Jimmy gemacht! Er liess sich nicht in den Schritt bringen..

Nene Mutti, das muss ich jetzt ausprobieren...und schon war er im Galopp, nahm den Kopf tief und schaute genau wo er hintrat.... Ich sah förmlich die Bewegung, die durch die Wirbelsäule ging, als er sich bog und die innere Schulter anhob! Er schaukelte ziemlich, aber schaffte es immer wieder das Gleichgewicht zu bekommen. Er schaffte eine ganze Runde, dann parierte ich ihn durch., denn ganz entspannt war er doch nicht. Dann schnauft er ziemlich hörbar und das ist auch nicht der Sinn, aber er hat begriffen, um was es ging und war sowas von stolz.

Die andere Seite haben wir auch noch gearbeitet, und er war hoch konzentriert dabei!

Dieses Beispiel zeigt wieder einmal wie sinnvoll es ist, den Pferden zu erklären, was wir gerne von ihnen hätten anhand von optischen Hilfen. Oh, mein Mensch möchte, dass ich im Zirkel gehe. Er möchte aber nicht, dass ich in die Kurve liege, aber warum?? Es geht mir doch einfacher...

Aha, wenn ich in die Kurve liege, dann schaffe ich es nicht zwischen diesen Dinger durch zu kommen, ohne dass ich sie trete. Aha, so muss ich mich bewegen, damit ich das schaffe...phu, das ist anstrengend...hmmm, aber irgendwie tut das mir und meinem Rücken gut, und mein Mensch freut sich ein Loch in den Bauch. Also wird es wohl für etwas gut sein.

Auch in anderen Bereichen kann man den Pferden viel erklären anhand von optischen Hilfen und es macht Spass!

Danke lieber Jimmy, dass ich auf dich acht geben darf....