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Sonntag, 14. Oktober 2012

Jimmys Problemzonen


Ich möchte hier bisschen weiterfahren und die Problematik von Jimmy meinem Welshmountainmix  genauer beschreiben.
Als ich ihn anschauen ging, war er ein richtiger agressiver Stinkstiefel. Er wurde als Kinderreitpony gebraucht. Auch schon vorher war er nur für Kinder da.
Ich sahs ihm grad sofort an, dass es nicht leicht wird mit ihm und genau darum wollte ich ihn! Nicht dass er wieder für Kinder gekauft wird, dann wieder verkauft wird usw. 
Er hat dem Schein nach alle Kinder runter geworfen, aber das erfuhr ich erst später.
So sah er aus, als ich ihn kaufte: Keine Oberlinie, extrem ausgeprägter Kopf- Armmuskel. Vorne zu lange Hufe, hinten zu flache.
Vom ewigen am Kopf Rumgezerre mit Gebiss!! war seine ganze Brust, Hals, Genick alles verspannt, und durch das röchelte er manchmal fast. Zuerst dachte ich, er habe ein Lungenproblem. Aber die ganzen Verspannungen führten dazu.
Da Pferde enorme Bewegungskünstler sind, hat er einfach mehr Gewicht nach hinten geschoben, was die Hinterhufe flacher werden liess, und die vorderen wuchsen mehr. Er hatte auch Rückenweh, weil er ja den Rücken nach unten drückte, und er ja schon einen rechten Schwung im Rücken hatte.
Hab im Moment kein besseres Ganzfoto und es ist auch nicht mehr ganz neu. Muss dann am anderen Compi noch eins hochladen:


Ich liess ihn Runden um Runden mit der Nase fast im Sand ganz langsam traben, damit er wieder mehr auf die Vorhand kam und die richtig zu bewegen anfing. Dann fuhr ich ihn ein. Resp. hing ich ihm den Sulky an und fuhr los. Das liebt er!



Jimmy hat bei uns nie ein Kind runtergeworfen, nie. Dann, nach zwei Jahren kamen ihn die zwei Mädchen besuchen, die ihn jahrelang geritten hatten. Naja, ich liess sie dann reiten....  Wums... die erste flog.... die zweite nicht, weil sie geschickter war, aber Jimmy kam in ein Verhalten, das aus purer Verzweiflung bestand.

Na, Pferde können sich nicht an Menschen oder Situationen erinnern? Zwei Jahre zurück, erstaunlich nicht?
Ich hatte sehr Mühe in reittechnisch umzupolen, denn meine Tochter ist zu jung, um ihn zu korrigieren und ich zu gross um ihn zu reiten.

Nun zum Axthieb, der immer als Exterieurfehler abgetan wird. Dachte ich auch lange, aber er ist ein Zeichen, dass da noch was hackt!



Bitte nicht lachen über meine spärlichen Grafikkünste....
Also die Oberlinie kommt langsam. aber ab dem ersten Pfeil sieht man eine Störung. Zwischen dem ersten und zweiten Pfeil kippt die Mähne auf die rechte Seite. Hab sie nur rüber getan, dass man den Hals besser sieht. Es ist viel so, wenn die Mähne ab irgendwo auf die andere Seite kippt, dass da was nicht stimmt. Auch sind in dem Bereich, die unteren Muskeln noch nicht richtig ausgebildet.

Beim zweiten Pfeil sieht man den Axthieb sehr gut. Genau da harkt es auch noch bei ihm. Brustkasten ist noch nicht ganz locker, und der Rücken wölbt sich noch nicht richtig.

Wenn ich es schaffe, ihn in dem Bereich auch noch zu lockern, wird der Knick praktisch weg gehen. Ich denke, dass es klappen wird, denn das "röcheln" ist weg. Ausser er kommt wieder kurz in ein Flashback.

Durch das lange flache stehen hinten, sind seine Beugesehnen ziemlich beansprucht worden. Jetzt langsam werden die Hinterhufe langsam steiler, weil er das Gewicht mehr nach vorne nimmt, aber eine Zeit lang, haben die Beugesehnen verrückt gespielt, weil sie lockerer wurden. Er ist nicht mehr aggressiv und genervt. Ich kann ihn jetzt zwischendurch am Kopf schrubbeln und massieren. Kopf wirft er zwischendurch immernoch hoch, wenn man eine schnelle Bewegung vor ihm macht.

Mittlerweile mit gezieltem Muskelaufbau und dem lieben Schüssler, Kastrationsnarbe pflegen geht es wieder besser. Jimmy ist 17 Jahre alt, wie mein Jan.

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